Nicht alles an dieser Spielzeit war schlecht für das Krefelder Eishockey. Denn zumindest eine Mannschaft des KEV 1981 konnte sich in der Saison 2020/21 auszeichnen. Während die anderen Teams der Oberliga noch in den Playoffs sind, haben die Seidenstädter schon Urlaub. Doch die Mannschaft von Cheftrainer Elmar Schmitz blickt dennoch auf eine erfolgreiche Saison zurück. Nach einem etwas holprigen Start in das Projekt Oberliga in der Saison 2019/20, etablierte man sich spätestes in diesem Jahr vollends in der dritthöchsten Spielklasse Deutschlands. „Wir konnten uns in allen Bereichen deutlich verbessern. Besonders schön ist die Entwicklung unserer ganz jungen Spieler gewesen. Dass wir am Ende so nah an den Playoffs dran sind, ist ein extra Bonus“, freut sich der Cheftrainer über das gelungene Projekt.
Viel Spielpraxis für die jüngsten Spieler der Liga
Die jüngste Truppe der Oberliga-Nord profitierte in dieser Spielzeit teilweise sogar vom Ausfall der DNL seit November. Denn so konnte die Mannschaft von Elmar Schmitz zu 100% auf die Talente der U20 zurückgreifen: Leon Schuster, Maciek Rutkowski, Luca Hauf, Marcel Mahkovec und Jakub Prokurat spielten sich schnell fest im Kader. Dazu kamen mit Gärtner, Martinovic und Freis weitere Optionen für den Cheftrainer, die sich immer wieder anboten. Auch der Trainerstab war so voll wie selten. Der Headcoach konnte neben seinem Assistenten Christoph Kleckers auch auf Robin Beckers von der U20 und Sebastian Staudt von der U17 als Coaches setzen. Beckers kümmerte sich um die Videoschulungen, Staudt hauptsächlich um die Goalies und Verteidiger. Dabei hatte der 32-Jährige zum Saisonstart sogar noch selbst zwischen den Pfosten gestanden, zog sich während der Saison aber schon immer mehr in den Hintergrund. Eine Verletzung zwang den Krefelder Schlussmann dann zum Ende der aktiven Saison und brachte dafür weitere Verstärkung für den Trainerstab und Elmar Schmitz an der Bande.
Verstärkungen und Überraschungen
Nach einem schweren Start in die Vorrunde mit einer Niederlage gegen Limburg und einer bitteren Packung in Halle, steigerte sich das Team von Elmar Schmitz von Spiel zu Spiel. Alle drei Reihen performten immer besser. Vor allem die Top-Reihe um Alex Blank, Routinier Adrian Grygiel und Michael Fomin rückte immer wieder in den Fokus. Auch die jüngste Reihe der Liga um Center Hauf steuerte immer wieder wichtige Tore bei. Das Powerplay der Krefelder entwickelte sich zu einem der besten der Liga. Folgerichtig stellten sich auch die ersten Siege und Punkte ein, sodass die Krefelder den Anschluss an die Playoff-Ränge nicht verloren. Mike Fischer von den Löwen Frankfurt verstärkte die Krefelder zusätzlich und brachte nicht nur spielerisch, sondern auch charakterlich nochmal positive Impulse in die junge Mannschaft.
Ein bitteres Saisonaus
Einen Dämpfer erhielt das Spiel der Seidenstädter, als zur Mitte der Spielzeit Fischer wieder nach Frankfurt und Blank in den DEL-Kader der Pinguine berufen wurden. Beide Spieler waren wichtige Spielmacher im Powerplay gewesen und vor allem Blank hatte mit seinem intelligenten Spiel Partien entscheiden können. Fortan lief es für die Paradereihe der Krefelder nicht mehr optimal. Als dann auch noch Bauermeister in der Verteidigung länger ausfiel, gab es ab Anfang Februar acht Niederlagen in Folge und die Playoffs wurden immer schwerer zu erreichen. Doch das Team bäumte sich auf, gewann gegen Erfurt und in Limburg und war wieder dran. Dann der Schock: In einem Routine-Schnelltest fand sich ein positiver Fall. Der anschließende PCR-Test schickte die Mannschaft ins Saisonende.
Fazit: Eine große Entwicklung und ein großer Schritt in eine wegweisende Richtung
Insgesamt jedoch entwickelten sich die Mannschaft und die Spieler individuell hervorragend. Die jungen Imports Marcel Mahkovec, der erst in dieser Saison für die U20 als 2003´er gekommen war und Jakub Prokurat (2001), ebenfalls U20 machten eine gute Entwicklung durch. Maciek Rutkowski spielte sich in den Fokus des Krefelder DEL-Kaders, genauso wie Luca Hauf, der sogar seine ersten DEL-Spiele absolvierte. Leon Schuster (2002) avancierte zu einer wichtigen Stütze in der Abwehr, Josh Gärtner (2001) erhielt immer wieder Einsätze. Blank wird in der DEL sogar in Wahl zum Rookie des Jahres gehen. Hauf steht zur Wahl zum Rookie des Jahres in der Oberliga. „Am Ende geht es uns doch genau darum: Wir wollen Spieler ausbilden, die am Ende des Tages den Sprung in die DEL oder DEL2 und vielleicht sogar unsere Nationalmannschaft schaffen. Mit Luca Hauf ist uns sogar dies gelungen, der hoffentlich doch noch zur U18 WM nach Texas fliegt! Wir hoffen sehr, dass wir dieses in Deutschland einzigartige Projekt auch in der kommenden Saison fortsetzen können. Der Ausbildungserfolg der jungen Spieler, die sich durch unsere U23 Verträge in höheren Spielklassen erarbeitet haben, ist uns ein großer Ansporn, diesen Weg mit den nächsten Talenten weiter zu bestreiten. “, freut sich Elmar Schmitz über den großen Ausbildungserfolg seiner Mannschaft.
Bilder: Birkenstock, Ross, Schmitt